Funkenfeuer im Allgäu & andere Bräuche
am 17.02.2023 von Klaus Hauber
Im Allgäu existieren zahlreiche Bräuche und Traditionen. Eine davon ist das Funkenfeuer alljährlich zu Funkensonntag. Auch Haubers pflegen diese Tradition und laden zum gemeinsamen Funkenküchleessen vor dem Feuerberg ein.
Schon seit jeher kennen die Allgäuer das traditionelle Funkenfeuer. An einer der Stationen am Klimapfad wird seit einigen Jahren diese Tradition auch im Haubers Naturresort, dem Wellnesshotel im Allgäu, für die Gäste aufgebaut.
Allgäuer Funkenfeuer: Was ist das eigentlich?
Ende Februar spürt man bereits, dass die Tage wieder länger werden und sich die Natur bereits auf die Frühlingszeit vorbereitet. Traditionell wird durch den Aufbau und das Abbrennen des Funkenholzes der Winter im Allgäu verbannt. Die Allgäuer Funkenfeuer finden jährlich am Sonntag nach Aschermittwoch statt. Hoch oben auf dem Holzhaufen trohnt die Funkenhexe, die den Winter symbolisieren soll. Gerade, wenn trockenes Holz verwendet wird, brennt es rasch und knackend ab - und steht so für das schnelle Ende der kalten Monate, auf das alle hoffen. Frühling und Sommer sind willkommen!
Die Vorbereitung: der Funkenbau
Schon über viele Wochen vor dem Funkensonntag sammeln die Hauberianer aus dem Team Haustechnik gemeinsam mit Klaus und Tobi Hauber das restliche Holz sowie Baumabfälle aus den Holzarbeiten in Hauberswald.
Die unterste Schicht des Funkenhaufens wird aus großen Holzbalken Schicht für Schicht aufgebaut, sodass der große Haufen ringsum einen in der Mitte vertikal gestemmten Holzstamm stabil erbaut werden kann. Holzpaletten helfen, um das Konstrukt weiterhin zu fixieren.
Als Brennmaterial werden trockene Äste sowie Reißigteile in die Mitte des Funkenhaufens eingebracht. Nach obenhin spitzt sich die Form des Funkens wie in einem Kegel zu, sodass die Funkenhexe ihren Platz einnehmen kann. Der Untergrund muss eben sein und auf einer Freifläche fernab von Gebäuden und sonstigen brennbaren Materialien oder Gegenständen stehen.
Hier ist Vorsicht und vor allem jahrelange Erfahrung gefragt. In Dörfern wie Kalzhofen erlernt man diese Tradition und den Bau des Funkens von klein auf. Auch Klaus Hauber baute schon im Jugendalter die Funken in Kalzhofen mit und konnte so die verschiedensten Techniken beobachten.
Das Basteln der Funkenhexe
Auch die Funkenhexe wird alljährlich neu gezaubert. Tanja und Eva Hauber sammeln bereits vor dem Basteltag alte Kleidung, eine Kopfbedeckung sowie Schuhe für die große "Puppe".
Mit Haubers Bergheu gefüllte Strumpfhosen bilden die Gliedmaßen der Hexe. Als Rückgrat und zur Stabilisation der rund 1,80 m großen Hexe verwenden die Mädels einen "Huizen", der normalerweise als Heutrocknungsständer in den Allgäuer Gärten zu finden ist.
Ein altes Kleid sowie das Tuch für die Kopfbedeckung werden der Hexe angekleidet, bevor Mund, Nase und Augen das freundliche Gesicht schmücken. Ganz besonders aufregend für Tanja und Eva ist das wechselnde Aussehen der Funkenhexe.
Der Funkenflug: So feiert Haubers das Funkenfeuer
Nach dem feinen Abendessen aus Haubers Küche entzünden sich die Wachsfackeln, um gemeinsam Richtung Wegekreuz hinter der Hackschnitzelheizanlage zu wandern.
Kurz nach dem Eintreffen aller Gäste entzündet Klaus Hauber das Feuer. Bei trockenen Bedingungen dauert es nicht lange, bis die ersten Funken Richtung Himmel tanzen. Wenn man Glück hat, ein milder Wind weht und eine gute Kamera zur Hand hat, fängt man die lodernden Flammen samt Funkenflug auf einem Foto ein. Es wird warm um den Funken herum und der Restschnee schmilzt dahin.
Kurz nach Anzünden des Funkens erklimmen die Flammen schon die Funkenhexe, die von den Füßen herauf ebenfalls beginnt zu brennen. Tobender Applaus, wenn die restlichen Funken der Hexe entfliehen: Der Winter ist verabschiedet! Auch wir freuen uns alljährlich auf den kommenden Bergfrühling im Naturresort!
Alphornklänge & Funkenküchle
Das Küchenteam backt zum Funkenfeuer traditionelle Funkenküchle verfeinert mit Zimt und Zucker. Gemischt mit heißem Glühwein, Punsch oder frischem Tee für die fastenden Gäste ein wahrer Genuss, während die Feuerzungen die Tradition des Funkenfeuers eröffnen!
Maibaum & Sonnwendfeuer
Nicht nur zur Winterzeit, sondern gerade während der warmen Monate finden zahlreiche Hauber Events statt.
Neben dem begehrten Bergfrühstück sonntags bei Sonnenschein lädt traditionelle Musik, feines Allgäuer Bier und Tradition zum Maifest vor dem Gutshof ein.
Frisch gefällt aus Hauberswald wird eine Fichte sorgfältig geschält und mit dem Maikranz verziert in feierlicher Atmosphäre aufgestellt- wie in allen Allgäuer Ortschaften. Exklusiv bei Haubers dürfen alle Gäste am Maibaumrätsel teilnehmen: Wie hoch ist der Baum dieses Jahr? Zu gewinnen gibt es Hauber Produkte wie feinen Haubershonig, Knuspermüsli oder ein Gutschein für die Heulimonade am Abend.
Im darauffolgenden Monat, dem Juni, wird das Sonnwendfeuer gefeiert. Am selben Platz, an dem auch das Funkenfeuer errichtet wird, entzündet Klaus Hauber am längsten Tag des Jahres das Feuer umrahmt von Alphornklängen.
Oftmals geht die Sonne noch im Westen unter und wirft mit letzter Kraft die Sonnenstrahlen über den Natursee in zarten Rottönen. Vor herrlicher Bergkulisse und dem Blick auf Oberstaufen wird gelacht und geplauscht, bis der ruhsame Schlaf sich in den Themenzimmern ankündigt.